„Und seid untereinander untertan in der Furcht Gottes.“ – Epheser 5,21
Narrative Setting
Der Apostel Paulus richtet sich in seinem Brief an die Gemeinde in Ephesus mit einer tiefgründigen Aufforderung: „Und seid untereinander untertan in der Furcht Gottes.“ Dieses kurze, aber kraftvolle Wortbild entstammt einem kulturellen und religiösen Umfeld, in dem Gemeinschaft und Hierarchien eng miteinander verwoben waren. Paulus fordert hier nicht nur eine bloße äußerliche Unterordnung, sondern eine Haltung, die aus der Ehrfurcht vor Gott erwächst.
Im Kontext des ersten Jahrhunderts war das Konzept der Unterordnung oft mit gesellschaftlichen Zwängen und Machtstrukturen verbunden. Paulus aber hebt hervor, dass wahre Unterordnung aus dem Respekt vor Gott und der Liebe untereinander entstehen muss. Diese göttliche Furcht ist keine Angst im negativen Sinne, sondern ein tiefes Bewusstsein der Heiligkeit Gottes und der eigenen Verantwortung in der Gemeinschaft.
Discipleship Lessons
Für den heutigen Glaubenden bietet dieser Vers eine Einladung, das Zusammenleben in der Gemeinde und im Alltag neu zu überdenken. Unterordnung wird oft missverstanden als einseitige Unterwerfung, doch Paulus zeigt, dass sie ein gegenseitiges Prinzip ist, das auf Demut und Gottesfurcht basiert.
Die Furcht Gottes wirkt als Leitmotiv, das unser Handeln prägt und uns hilft, Egoismus und Machtstreben zu überwinden. Wenn wir uns „untereinander untertan“ sind, erkennen wir die Würde jedes Einzelnen an und fördern ein Klima der gegenseitigen Achtung und Liebe.
Dies bedeutet, dass wir im Umgang miteinander stets prüfen sollten, ob unser Verhalten von Gottes Ehrfurcht geleitet ist. Nur so wird Gemeinschaft lebendig und trägt Früchte, die Gott gefallen.
Die Verbindung von Unterordnung und Furcht Gottes macht deutlich: Unser Dienst aneinander ist ein Ausdruck unseres Glaubens und unserer Hingabe an Christus. Es ist ein sichtbares Zeichen der Nachfolge, das die Gemeinde als Leib Christi stärkt.
Auch in schwierigen Situationen kann diese Haltung eine Quelle des Friedens sein. Wenn wir uns bewusst der göttlichen Autorität unterstellen, lernen wir, Konflikte mit Geduld und Weisheit zu begegnen und nicht aus eigener Kraft zu reagieren.
Das Gebot aus Epheser 5,21 fordert uns heraus, nicht nur auf äußere Formen zu achten, sondern das Herz zu prüfen. Unterordnung in der Furcht Gottes ist ein Ausdruck wahrer Demut und Liebe, die Gemeinschaft lebendig macht.
„Denn Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.“ (Jakobus 4,6)
- Beginne mit einem Gebet um Gottes Geist, der Demut und Respekt schenkt.
- Suche bewusst den Dienst am Nächsten, ohne Erwartung von Anerkennung.
- Übe dich in geduldiger Kommunikation und höre aktiv zu.
- Erinnere dich regelmäßig an Gottes Heiligkeit und deine Verantwortung als Christ.
- Reflektiere dein Verhalten und bitte um Vergebung, wenn Stolz oder Egoismus durchbrechen.