Und Jesus ging vorüber und sah einen, der blind geboren war. – Johannes 9,1
Dieser kurze Satz aus Johannes 9,1 eröffnet eine tiefgründige Begegnung zwischen Jesus und einem Mann, der von Geburt an blind war. Er lädt uns ein, über das Wesen von Leid, Glauben und göttlicher Offenbarung nachzudenken. Was bedeutet es, dass Jesus diesen Menschen sieht – nicht nur mit seinen Augen, sondern mit seinem Herzen?
Sehen
Jesus sieht den Blinden nicht als ein Problem oder eine Last, sondern als einen Menschen mit einer Geschichte und einem Schicksal, das von Gott berührt werden will. In einer Welt, die oft nur das Äußere beurteilt, fordert uns diese Begegnung heraus, Menschen mit den Augen der Liebe zu sehen. Jesus zeigt uns, dass echtes Sehen mehr ist als das Wahrnehmen von Oberflächen.
Unser geistliches Sehen beginnt damit, dass wir uns von Vorurteilen lösen und offen werden für Gottes Wirken in jedem Menschen, gerade auch in denen, die leiden oder ausgegrenzt sind.
Glauben
Der Blinde wird zum Sinnbild für den Glauben, der auf Jesus blickt, auch wenn die Umstände dunkel erscheinen. Die Jünger fragen Jesus, ob die Blindheit eine Strafe für Sünde sei – eine damalige verbreitete Vorstellung. Doch Jesus widerlegt diese Sicht und zeigt, dass Gottes Werke auch in Schwachheit und Leid offenbar werden können.
Glauben heißt, darauf zu vertrauen, dass Gott auch im Unverstandenen wirkt und Heil schafft. Es ist ein Schritt vom Zweifel zur Hoffnung, vom Fragen zum Annehmen der göttlichen Liebe.
Wandeln
Nachdem Jesus den Blinden heilt, verändert sich sein Leben grundlegend. Er sieht nicht nur mit den Augen, sondern beginnt, die Welt neu zu erleben und zu verstehen. So ist auch unser geistlicher Weg ein Wandel, der Mut zum Aufbruch erfordert.
Der Glaube an Jesus führt uns zu einem Leben, das geprägt ist von Dankbarkeit, Zuversicht und dem Wunsch, Gottes Licht weiterzugeben. Es ist ein tägliches Gehen im Vertrauen auf seinen Beistand.
- Erkenne Jesus als den, der dich sieht und liebt.
- Öffne dein Herz für Gottes Wahrheit, auch wenn sie herausfordert.
- Vertraue darauf, dass Gottes Werk in deinem Leben geschieht, auch in schwierigen Zeiten.
- Lass dich von Vorurteilen lösen und lerne, Menschen mit Gottes Augen zu sehen.
- Fordere dich selbst heraus, im Glauben zu wachsen und zu handeln.
- Suche Gemeinschaft mit anderen, die Jesus nachfolgen.
- Erinnere dich täglich an Gottes Treue und seine Verheißungen.
- Teile deine Erfahrungen und deinen Glauben mit anderen.
- Gehe mutig deinen Weg, im Bewusstsein, dass Jesus dich begleitet.
„Jesus sah den Blinden – und durch dieses Sehen wurde nicht nur sein Augenlicht, sondern auch sein Leben neu geboren.“
Diese Geschichte aus Johannes 9,1 zeigt uns, dass Jesus nicht zufällig an diesem Mann vorbeiging. Er sieht uns alle und lädt uns ein, im Glauben zu wachsen und unser Leben von ihm verwandeln zu lassen.
Indem wir lernen, mit den Augen Jesu zu sehen, können wir selbst zu Lichtträgern in einer oft dunklen Welt werden.