Jesaja 40,31: Neue Kraft durch das Harren auf den HERRN
„Aber die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft, daß sie auffahren mit Flügeln wie Adler, daß sie laufen und nicht matt werden, daß sie wandeln und nicht müde werden.“ Dieses kraftvolle Wort aus Jesaja 40,31 (Luther 1912) ist eine Quelle der Hoffnung und Ermutigung für viele Christen. Es zeigt auf, wie das Vertrauen auf Gott uns befähigt, auch in schwierigen Zeiten geistlich und körperlich gestärkt zu bleiben.
Im historischen Kontext sprach Jesaja zu einem Volk, das sich in einer Phase großer Erschöpfung und Unsicherheit befand. Die Verheißung, neue Kraft zu erhalten, war nicht nur ein Trost, sondern ein Versprechen göttlicher Erneuerung. Diese Zusage gilt auch heute noch – sie fordert uns auf, unser Vertrauen nicht auf eigene Stärke zu setzen, sondern auf den lebendigen Gott.
Der Adler als Bild steht für Freiheit, Erhabenheit und Ausdauer. Wenn wir auf den HERRN harren, werden wir wie Adler: Wir steigen empor, über unseren Herausforderungen, getragen von göttlicher Kraft. Dies ist keine passive Erwartung, sondern ein aktives, geduldiges Verharren im Gebet und Glauben.
Die Worte „laufen und nicht matt werden, wandeln und nicht müde werden“ beschreiben einen Lebensweg, der trotz Anstrengungen und Prüfungen von beständiger Energie geprägt ist. Es ist eine Verheißung, dass Gott uns befähigt, unseren Alltag und unsere geistlichen Kämpfe mit Ausdauer zu meistern.
Dieses Versprechen steht im Gegensatz zu einer Welt, die oft auf schnelle Lösungen und eigene Leistung setzt. Es fordert uns heraus, unsere Schwäche anzuerkennen und Gottes Kraft als unsere wahre Stärke zu erfahren.
Häufige Einwände
- „Ist das nicht nur ein metaphorisches Bild ohne praktische Bedeutung?“
- „Warum fühlen sich viele Christen trotz Glauben müde und erschöpft?“
- „Kann Gott wirklich dauerhaft neue Kraft schenken?“
- „Wie kann ich lernen, auf den HERRN zu harren?“
- „Ist es nicht passiv, zu warten statt aktiv zu handeln?“
- „Wie passt das zu Leid und Schwierigkeiten im Leben?“
- „Was bedeutet es konkret, mit Flügeln wie Adler aufzusteigen?“
Antworten aus dem Evangelium
- Das Bild vom Adler ist biblisch tief verwurzelt und vermittelt eine lebendige Hoffnung – es ist mehr als nur Metapher, es ist eine geistliche Realität.
- Auch Gläubige erleben Erschöpfung, doch das Harren auf den HERRN ist ein Prozess des Vertrauens, das neue Kraft schenkt, wenn wir uns auf Gottes Timing einlassen.
- Gottes Kraft ist unerschöpflich und wird in Schwachheit besonders offenbar (2. Korinther 12,9).
- Harren bedeutet nicht passives Warten, sondern geduldiges, aktives Vertrauen und Gebet, in dem wir Gottes Führung suchen.
- Gott ruft uns zu aktivem Glauben und Handeln, doch unsere Kraftquelle bleibt das Harren auf Ihn.
- Leid gehört zum irdischen Leben, doch Gott verspricht, uns durch diese Zeiten hindurch mit neuer Kraft zu tragen.
- Mit Flügeln wie Adler aufzusteigen bedeutet, über die Umstände hinaus mit Gottes Hilfe zu wachsen und geistlich frei zu werden.
„Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“ (2. Timotheus 1,7)
Jesaja 40,31 lädt uns ein, unser Leben fest in Gottes Hand zu legen und auf seine Kraft zu vertrauen. Wenn wir auf Ihn harren, werden wir nicht nur durch schwierige Zeiten getragen, sondern erleben eine Erneuerung, die uns befähigt, das Leben mit Zuversicht und Ausdauer zu gehen.